Vor gut einem Jahr hat ein Kollege, zusammen mit mir, ein Projekt begonnen. Das Ganze sollte in 3 oder 4 Monaten umgesetzt sein (ja, es war ein bisschen größer) und anschließend produktiv eingesetzt werden. Gesagt, getan. Einige Monate später fragte mich mein Kollege, ob ich noch ein paar Änderungen machen könne, der Umfang habe sich ein kleines bisschen geändert. Um Himmels Willen nein, bitte nicht! Jetzt fragt sich so mancher Leser an dieser Stelle, warum ich so einen Zirkus wegen ein paar Änderungen mache. Nun, das liegt an den Einschränkungen: Man darf keine Änderungen während der Korrekturen machen.
Das ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben aber an bestehenden (und auch verwendeten) Strukturen darf nichts mehr entfernt werden, wenn das System bereits - mehr oder weniger - produktiv verwendet wird. Es könnte offensichtlichen oder, viel schlimmer, versteckten Daten- oder Funktionalitätsverlust nach sich ziehen. Besonders wenn man die Engine des gesamten Projekts ändern muss. Hinzufügen von Funktionen, Datenfeldern oder was-auch-immer ist kein Problem aber spätestens an dieser Stelle beginnt das Ganze eine riesige Patchwork-Decke zu werden; genäht aus Workarounds und grausigen Provisorien, die über die Zeit zu einem fixen Bestandteil werden... und nicht mehr geändert werden dürfen...
Geister der Vergangenheit
08/25/2008 - 3:08am